Wir haben sehr gut geschlafen und wurden von Sonnenstrahlen geweckt. Man merkt auch dass es nachts deutlich wärmer ist, denn auch im Auto ist es deutlich wärmer und dadurch angenehmer zu schlafen.
Gefrühstück haben wir nicht hier auf dem Parkplatz sondern ein paar Kilometer weiter. Das Wetter sah wirklich sehr vielversprechend aus und auch unsere heutige Tour sollte einige MUST- see (laut Reiseführer über Norwegen) in Petto haben. Der erste Stopp war ein nicht geplanter Halt an einem reißenden Fluss. Wer also am Slettafossen vorbei fährt sollte sich das auf jeden Fall nicht entgehen lassen. Einfach Wahnsinn wie schnell das Wasser an einem vorbei schießt.
Die weitere Strecke war von Wasserfällen und Bergen geprägt. Wir fuhren entlang verschiedenster Täler und um uns das Schmelzwasser des vergangen Winters.
Wir sind quasi einmal um den Trollveggen gefahren. Das ist eine steile Bergwand – Europas höchste sogar.
Statt der Hauptstraße zu folgen, sind wir an einer sehr unscheinbaren Abzweigung abgebogen. Denn wir wollten auch die berühmten Trollstigen sehen. Das ist eine Passstraße die schon von weitem sichtbar ist und bei Touristen sehr beliebt. Sie ist auch wirklich imponierend. Wer aber bei uns in Stavanger ist, kann auch einfach von Lyseboten den Pass nach oben fahren, das ist sehr ähnlich.
Auf halber Strecke nach oben kann man auf der Brücke anhalten und den 180m hohen Wasserfall bewundern. Die Straße ist relativ schmal und durch den Tourismus stark befahren. Oben angekommen ist man dann auf 850m über Null. Was für Norwegen schon wieder ganz beachtlich ist. Man hat von dem Aussichtspunkt eine super Sicht über den Pass, aber auch über das ganze Tal.
Faszinierend war das man unten in saftigem Grün startet und oben dann plötzlich wieder Schnee hat.
Es dauert dann allerdings nicht lange bis man wieder nach unten fährt bis auf Meereshöhe und alles ist wieder saftig grün. Unten in Valldal angekommen konnten wir den Geiranger (Fjord) in einem wunderschönen kräftigen blau bestaunen. Das Wetter war einfach Bombe!!! Von Valldal aus sind wir mit der Fähre nach Eidsdal übergesetzt. Dort habe ich mich dann erstmal umgezogen, denn mittlerweile hatten wir 30°C. Sooooooooooo toll!!!!!!
Auch der Geiranger ist ein beliebtes Touristenziel und da die Saison seit ein paar Tagen offiziell eröffnet ist, war hier auch echt viel los.
Um aber zum Postkartenmotiv zukommen muss man nochmal einen Pass nach oben fahren. Und dann ist es nicht mehr weit. Es war schon wirklich eine tolle Aussicht auf den Fjord, das Dorf Geiranger und die sieben Schwestern (Wasserfälle). Und sogar ein Kreuzfahrtschiff lag im Fjord – wie auf den Postkarten.
In Geiranger selbst war unglaublich viel los. Dort gibt es nichts außer diesen Fjord, aber das Dorf war vollgestopft mit Menschen. Wir haben dann ein bisschen weiter oben (ein weiterer Pass) gehalten und haben ein weiteres Postkartenfoto geschossen. War schon toll auch hier einmal gewesen zu sein!
Was mir aber genauso imponiert hat war der nächste Pass. Denn man Starte auf Fjordhöhe und ganz oben ist man dann bei über 1000müN. Das hat man so in Deutschland nicht, da startet man halt von 600m oder von 1000m, aber hier ist man zuerst am Meer bzw. in dem Fall Fjord und dann ist man einige Zeit später mitten im Gebirge. Auch hier war es wieder sehr winterlich. Wir kamen sogar an einem noch halb zugefrorenen See vorbei. Schon komisch wenn’s draußen 30°C hat und um dich herum liegt Schnee.

In Loen waren wir dann wieder auf der für uns schon bekannten Strecke vom Anfang unserer Reise. Vorbei am wunderschönen Nordfjord. Bei weitem nicht so bekannt wie der Geiranger aber genauso schön! Spiegelglattes Wasser in einem richtig schönen blau! Auch hier geht es wieder einen Pass hinauf. Heute haben wir schon wirklich viele Höhenmeter gemacht.
In Sogndal haben wir dann die 5000km-Marke geschafft. Danach ging es wieder durch den ewig langen Tunnel und so waren wir leider erst kurz nach Ladenschluss in Flåm. Wir wollten nämlich Würstchen einkaufen und noch grillen bei diesem herrlichen Wetter. Aber so sind wir doch noch ein bisschen weiter gefahren als gedacht. Denn erst in Voss das über 60km entfernt liegt und ein bisschen mehr als eine Autostunde zu fahren war, gab es den nächsten Supermarkt. Auf dieser Strecke mussten wir schon wieder an einer Baustelle auf das Leitfahrzeug warten. Als Trost für die armen Mitarbeiter, die zu so später Stunde noch arbeiten mussten, haben wir unsere Schokolade verschenkt. Die haben sich tatsächlich gefreut. Einen spontanen Halt haben wir dann noch am Tvindefossen gemacht. Er ist 152m hoch und sieht sehr hübsch aus mit seinen „Treppen“.
Nachdem wir dann endlich in Voss unsere Würstchen gekauft hatten (es war mittlerweile schon halb 10Uhr), haben wir uns auf die Suche nach einem Essens- und Schlafplatz gemacht. Wir sind dann irgendwo spontan abgebogen und haben ein richtig tolles Plätzchen gefunden. Auch an einem Wasserfall – Skjervetfossen.
Dort hat Marco den Grill ausgepackt und ich habe währenddessen die Gegend um den Wasserfall erkundet. Da es noch immer hell war, war das gar kein Problem.
Zum Abschluss des Tages gab´s dann also noch gegrillte Würstchen.

Was für ein überragend schöner Tag. Das Wetter war einfach fantastisch und auch die Reiseroute heute war wirklich sehr schön. Viele Täler, Pässe und Bergplateaus die wir passiert haben. Bekannte Touristenplätze, aber auch unbekannte schöne Fleckchen haben wir heute gesehen. Ein wirklich gelungener Tag! Ein toller Abschluss für eine wirklich spannende Reise durch Norwegen!

 

Reiseroute/Statistik

  • Strecke: von Lesjaskog bis Skjervet
  • 511 km
  • 2 Fähren
  • 29 Tunnel
  • 91 km in Tunneln
  • 112 Brücken
  • 57 deutsche Wohnwägen/mobil
  • Übernachtung: Im Auto auf dem Parkplatz beim Skjervetfossen (Wasserfall)

Man beachte die heutige Statistik. Es waren wirklich richtig viele deutsche Wohnwägen bzw. Wohnmobile die uns begegnet sind. Und auch über Brücken sind wir heute viele gefahren. Auch der 24,5km lange Tunnel war wieder dabei. Leider habe ich keine Ahnung wie viele Höhenmeter wir heute gefahren sind, das wäre wirklich noch sehr interessant gewesen.

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