Auch heute habe ich wieder gut geschlafen, dank den warmen Temperaturen. Das Rauschen des Wasserfalls war am Anfang noch störend, doch da es sehr gleichmäßig war, konnte ich dann doch sehr schnell einschlafen.
Geweckt wurden wir von den Sonnenstrahlen. Auch heute wird wohl ein herrlicher Tag.
Wir konnten sogar schon im T-Shirt frühstücken. Wie herrlich. Und etwas surreal, wenn man bedenkt das wir vor 3 Tagen noch im tiefsten Winter waren.
Nach dem Frühstück haben wir alles im Auto verstaut und uns auf den Heimweg gemacht. Nun war es also so weit. Die Reise würde heute Enden. In mir machte sich Traurigkeit breit, denn mir hat das Reisen wirklich sehr gut gefallen und ich weiß, dass Norwegen noch viel mehr zu entdecken hat, als das was wir bis jetzt gesehen haben. Aber für uns ist das jetzt erstmal das Ende, doch das muss ja wohl kaum für immer sein.

Also versuchte ich den letzten Tag nochmal zu genießen! Wir fuhren die geschwungene Straße hinunter zum Fuße des Wasserfalls. Ein wirklich imposanter Wasserfall!
Es dauerte nicht lange bis wir zum Tunnel kamen, der einen Kreisverkehr hatte und an unserem Ende die Hardangerbrücke zum Vorschein kam. Ich wollte unbedingt einen kleinen Spaziergang über diese Brücke machen, als ich sah, dass es einen Extratunnel für Fußgänger gab. Marco hatte keine Lust, er fühlte sich nicht so gut und wollte im Auto auf mich warten. So zog ich mit ein paar Touristen die gleichzeitig mit uns dort ankamen los um die Brücke zu bestaunen. Es dauerte nicht lange da hatte ich die komplette Gruppe überholt und konnte in einem zügigen Tempo den Weg nach unten gehen. Und so kam die Brücke immer näher. Nur noch durch den Fußgängertunnel und dann hatte man eine spektakuläre Sicht nach links und rechts. Beängstigend war nur das vibrieren der Brücke wenn LKWs oder Busse darüber fuhren. Man vergisst bei der Größe schnell, dass es sich ja eigentlich um eine Hängebrücke handelt und dann ist es nicht mehr so verwunderlich das sie sich so stark bewegt. Ich fand es trotzdem sehr grusselig. Aber die Aussicht macht es für mich erträglicher. Wirklich schön! Vor allem bei so schönem Wetter wie heute. Im zügigen Tempo bin ich dann zurück zu Marco, ich wollte nicht, dass er zu lange warten muss. Zeit hatten wir aber genug. Denn ich hatte rausgefunden, dass die Straße zwischen Kinsarvik und Odda heute nur zwischen 10 Uhr und 10.30 geöffnet sein soll. Da wir schon öfter hier waren wussten wir, dass wir diesen Streckenabschnitt planen mussten. Hier wird nämlich schon seit sehr langer Zeit gebaut. Um die Straße, die am Fjord entlang führt, breiter zu machen, muss hier gesprengt werden. Dazu wird natürlich die Straße gesperrt.
Wir haben, da wir noch ein bisschen Zeit hatten, in Kinsarvik einen kleinen Stopp eingelegt. Ich habe eingekauft während Marco auf der Suche nach einem Klo war. Kurz vor 10 haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Dort wartete schon eine Autoschlange auf uns. Um kurz nach 10 Uhr kamen uns dann die ersten Autos entgegen. Erst um 10.20 Uhr war dann unsere Seite dran.
Der restliche Nachhauseweg war nicht mehr so spektakulär. Da wir hier schon häufiger waren. Allerdings war es schön in der frühlingshaften Natur die Landschaft und das Wetter zu genießen. Und so kamen wir um kurz nach 3 Uhr zuhause an.

Zuhause haben dann ein paar unerfreuliche Dinge auf uns gewartet. Es stand mein Trampolin, dass ich vor mehreren Monaten bestellt hatte (das mehrere 100€ kostet) einfach vor unserer Haustür. Eins unserer Bürofenster hatte einen Riss, da jemand einen Stein ins Fenster geworfen hatte und als ich meinen Praxisraum sah, brach ich fast in Tränen aus. Wir hatten den schönsten Sonnenschein, doch in meiner Praxis war es finster wie in einem Abstellraum in einem Keller. Unser Vermieter hatte eine riesige Terrasse über mein Praxisfenster gebaut.

Diese Ankunft war leider nicht die schönste und ich brauchte auch ein bisschen diesen Frust zu verdauen.
Aber das sollte unsere tollen Augenblicke die wir auf der Reise sammeln konnten nicht schmälern. Nächstes Mal werde ich euch eine kleine Highlight-Liste präsentieren und noch einmal von der tollen Reise schwärmen!

 

Reiseroute/Statistik

  • Strecke: vom Skjervetfossen bis nach Hause (Sandnes)
  • 321 km
  • 2 Fähren
  • 57 Tunnel
  • 44 km in Tunneln
  • 68 Brücken
  • 44 deutsche Wohnwägen/mobil
  • Übernachtung: Im eigenen Bett

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