Am nächsten Morgen sind wir erstmal nach einander ins Bad. Mein Föhn hat dann aber leider nicht ganz durchgehalten und so hatte ich nur halb getrocknete Haare. Aber das ist kein Drama, zu Hause lasse ich sie meistens eh an der Luft trocknen. Ein Frühstück darf natürlich auch nicht fehlen und so konnten wir gestärkt wieder ins Auto steigen. Das Wetter war durchwachsen. Mal war es sonnig und mal bewölkt.
Die Landschaft war geprägt von vielen Wäldern und Flüssen. Ganz anders wie bei uns. Mir hat es sehr gut gefallen!
Als es wieder mehr Richtung Landesinnere ging, wurde die Landschaft karger und wir hatten sogar wieder Schnee. Und so durchfuhren wir das Tor nach Nordnorwegen. Dort waren wir im Niemandsland. Weit und breit nichts. Außer Schnee, gefrorene Seen und Wälder. Könnt ihr euch das vorstellen, dass 2 „Nachbarstädte“ 400km voneinander entfernt liegen können. Ist doch der Wahnsinn!
Die Straße verlief meist an Flüssen entlang. Ab und zu hatten wir aus heiterem Himmel kurze Regenschauer und es war sehr windig.
Wie auch schon bei Trondheim, gab es hier viele Mautstraßen. Eine Maut von über 3€ finde ich schon heftig.
Die nächste Stadt war dann Mosjøen. Ein sehr kleines Städtchen. Es hat auch nicht allzu viel zu bieten. Die Kirche dort ist aber sehr schön! Leider war sich natürlich auch verschlossen. Es gibt auch noch ein paar hübsche Holzhäuschen am Wasser.
Wir haben uns bei einem thailändischen Imbisstand was zu essen geholt. Während wir auf das Essen gewartet haben, haben wir uns das Shoppingcenter von Mosjøen angeschaut. Überschaubar und alt. Das kann man definitiv über Mosjøen sagen, es ist keine moderne oder hübsche Stadt (bis auf die 2 schon aufgezählten „Attraktionen“).
Wir haben dann nach dem Essen noch einen kleinen Spaziergang zu den schon genannten Häuschen gemacht, aber da die Sonne hinter einem Berg war, waren die Häuser leider halb im Schatten.
Nach Mosjøen kam eins unserer Highlights des Tages. Wir haben unsere ersten Rentiere in freier Wildbahn gesehen. Die standen da einfach so neben der Straße. Ihr könnt euch ja das Geschrei im Auto vorstellen. Wir mussten natürlich sofort halten.
Nach dieser kleinen Aufregung sind wir dann noch ca. 2 Stunden gefahren. Die Suche nach einem Zeltplatz war mal wieder nicht einfach, deshalb haben wir uns für einen Campingplatz entschieden. Als wir dann einen gefunden hatten, hatte der keinen Platz mehr, da ne halbe Stunde zuvor ein Bus voller Asiaten gekommen ist. Also fuhren wir weiter. Der nette Herr vom Campingplatz hat uns einen anderen Platz empfohlen. Wie sich im Nachhinein rausstellte, ein viel besserer – wie ich finden. Denn er lag direkt am Fjord und auch die Gemeinschaftsküche und die Bäder waren Top!
Unser heutiger Zeltplatz lag mal wieder direkt am Fjord. Eine super Aussicht hat man von hier! Ich kann euch den Yttervik Camping nur empfehlen. Das Wetter war auch wieder besser und so konnten wir bei strahlend blauem Himmel die Zelte aufstellt. Marco und ich haben uns heute für unser großes Zelt entschieden.
Marco und ich haben uns ein bisschen amüsiert, denn Franzi und Jörg waren jetzt nicht gerade die geübtesten im Zelt aufbauen. (Sorry ihr zwei, aber das war echt lustig). Die zwei haben sich auch immer wieder mal gekabbelt. Aber keine Sorge, alles war im grünen Bereich. Und mit ein zwei Tipps von Marco und mir, war das Zelt dann doch ganz schnell aufgebaut.
Marco hat dann versucht zu angeln, leider ohne Erfolg. Aber es war trotzdem ein wunderschöner Abend!
Da Marco keinen Fisch gefangen hat, gab´s heute Linseneintopf. Wir hatten quasi den ganzen Campingplatz für uns alleine und so konnten wir ganz ungestört kochen und essen.
Was für ein schöner Tag das wieder war!!! Ich freue mich schon auf morgen, denn da überqueren wir den Polarkreis.
Reiseroute/Statistik
- Strecke: vom Stiklestad Camping zum Yttervik Camping
- 387 km
- keine Fähren
- 17 Tunnel
- 13 km in Tunneln
- 56 Brücken
- 11 deutsche Wohnwägen/mobile
- 7 Rentiere
- Übernachtung: Yttervik Camping 1 Stellplatz (war groß genug für 2 Zelte) und ein Auto (es wurde nichts für Extrapersonen abgerechnet)
Super interessant für uns. Danke!