Am Freitag hab ich noch eine nette Einladung von einer Kollegin bekommen. Die wird nämlich mit ihrem Mann das Wochenende auf der Hütte verbringen und hat uns eingeladen auf unserem Weg Richtung Norden dort vorbei zu fahren. Das mega Angebot konnten wir natürlich nicht ausschlagen.

Am Samstagmorgen (ich werde euch leider quasi nie Zeiten nenne können, denn das habe ich mir nicht gemerkt) haben Marco und ich gemütlich gefrühstückt und den letzten Rest zusammengepackt. Wir waren noch einkaufen und dann ging es los.

Von unseren norwegischen Kollegen wurden wir schon „gewarnt“, dass uns überall massenweise Deutsche mit Wohnmobilen begegnen werden. Denn hier in Norwegen ist das ein klassisches Klischee – die Deutschen mit ihren Wohnmobilien.

Und schon auf der ersten Fähre – 2 hilflose Rentner die verzweifelt versuchten ein Selfie von sich zu machen. Ich hab natürlich meine Hilfe angeboten und so kamen wir auch gleich ins Gespräch.

Das Wetter hätte übrigens nicht besser sein können. Die Sonne war den ganzen Tag zu sehen, kein Tröpfchen Regen und angenehm warm.

Unsere Fahrt ging weiter nach Hjelmeland. Noch war alles bekannt. Hier sind wir schon ein paar Mal langgefahren. Ich finde das unglaublich spannend neue Wege zu entdecken und die nächsten 3 Wochen werden wir quasi nichts anderes tun.

Wir starteten bei langsam grün werdenden Bäumen und mitten in der Blütenzeit. Ob das wohl so bleiben wird? Wir sind gespannt.

In Hjelmeland angekommen mussten wir ein kleines bisschen auf die nächste Fähre warten. Beim Warten habe ich einen kleinen Thai- Imbiss entdeckt. Da haben wir uns mit Frühlingsrollen versorgt. Leider waren die noch so warm, dass wir sie erst auf der anderen Seite des Fjords essen konnten. Hier haben wir übrigens das 1. Mal neuen unbekannten Boden betreten.

Die Bäume wechselten immer wieder von sehr braun auf sehr grün. Ich fand das sehr spannend. Und ich fand die Strecke richtig schön. Schöne Fjorde und tolle Ausblicke über die norwegische Landschaft. Die Reise begann schon sehr vielversprechend. Auch vom Verkehr völlig auszuhalten.

Unser erster ungeplanter Stopp war dann an einer Sehenswürdigkeit – Kolbeinstveit. Ein altes Wasserkraftwerk und ein alter Bauernhof.

Nach einem kurzen Päuschen fuhren wir dann weiter nach Røldal. Unser geplanter Zwischenstopp.

Røldal ist ein kleines Städtchen/Dorf (ist hier in Norwegen immer schwer zu sagen, wie ich finde) das an einem schönen großen See in einem Tal liegt. Im Winter ist hier bestimmt immer die Hölle los, denn es ist eines der großen Skigebiete hier in der Gegend.

Wir sind erstmal zur Stabkirche gefahren. (Das sind besondere Kirchen in Norwegen aus dem Mittelalter. Sie haben eine besondere Bauweise und von ursprünglich über 1000 Kirchen gibt es nur noch 28.)

Leider war diese nicht geöffnet und so konnten wir sie nur von außen betrachten. Aber es war trotzdem wunderschön! Die Berge ringsum waren noch leicht mit Schnee bedeckt.

Dann haben wir Unni angerufen und wurden von ihr abgeholt, denn die Hütte ist anscheinend nicht so einfach zu finden. Erst ging es wieder ein Stückchen raus aus Røldal und dann immer weiter den Berg hoch. Wir kamen dem Schnee immer näher bis wir plötzlich auf gleicher Höhe waren. Am Skilift vorbei immer weiter hinauf und hinein ins „Hüttendorf“. Dann einen sehr steilen Berg hinunter und dann waren wir an der Hütte. Wie still es hier oben war. Und die Aussicht ist einfach nur wunderschön!! Leif und Unni sehen von ihrer Hütte aus auf den See und die Berge. Es war herrlich warm und wir wurden herzlich willkommen geheißen.

Dann gab es unverhofft frische Waffeln. Mmmmhhh einfach lecker. (Ich finde die norwegischen Waffeln viel besser wie das Rezept was ich habe, vielleicht verrät mir ja ein Norweger mal das Geheimrezept.) Auf der Terrasse vor der Hütte genossen wir dann also bei leckeren Waffeln die tolle Aussicht. Es war richtig angenehm warm und Marco und ich hatten schon ein richtiges Urlaubsgefühl.

Nachdem die Sonne hinter der Hütte verschwunden war, haben wir uns einfach auf die andere Seite gesetzt und haben dort die Sonne weiter genossen. Unni und Leif haben uns angeboten, dass wir heute hier übernachten dürfen und sie haben auch geplant noch Pizza für uns zu machen. Das hörte sich nach einem tollen Plan an und so beschlossen wir, dass wir heute nicht mehr weiter fahren werden.

Es wurde ein richtiges norwegisches Hüttenerlebnis. Erst die Waffeln, tolle Aussicht, danach eine leckere Pizza (natürlich mit Hackfleischbelag) und abends wurde dann der ESC geschaut. (Marco und ich sind ja kein Fan davon, aber die Norweger schauen den Eurovision Song Contest sehr gerne an) Das war alles einfach so richtig stimmig.

Und so ging dieser erste wundervolle Urlaubstag zu ende. Marco und ich konnten nochmal eine Nacht in einem Bett schlafen und träumten bestimmt von den vielen tollen Sachen die wir heute erlebt haben.

 

Reiseroute/Statistik

  • Strecke: von Sandnes nach Røldal
  • 197km
  • 2 Fähren
  • 40 Tunnel
  • 18km in Tunneln
  • 6 Brücken
  • 3 deutsche Wohnwägen/mobile
  • Übernachtung: bei Freunden in der Hütte

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