Nach dem Frühstück haben wir es heute ruhig angehen lassen und sind um 11 Uhr dann los. Als erster Programmpunkt stand die Ishavskatedrale (Eismeerkathedrale) auf der Liste. Es gibt verschiedenste Theorien was den Architekten inspiriert hat. Denn die Form der Kirche ist wirklich außergewöhnlich. Es wird spekuliert ob es Eisschollen oder die Nordlichter waren. Es könnte aber auch ein Lavvo (so heißen die Zelte der Sami) sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Sie ist auf jeden Fall ein beliebtes Touristenziel hier in Tromsø. Und auch von Innen (sie war geschlossen, aber man hätte sie später besichtigen können, allerdings war mir der Eintritt zu teuer und man konnte ja reinsehen, das war also schon okay für mich) ist die Kirche anders als wir es von Deutschland vielleicht gewöhnt sind. Sehr bunt und gleichzeitig aber auch schlicht. Was mir besonders gut gefallen hat, war als die Sonne von oben drauf gescheint hat. Ich habe mir die Eisscholle sehr gut vorstellen können, denn die hat manchmal ja auch so türkisblaue Flecken.
Das Wetter war heute echt super und man hatte von der Kathedrale einen schönen Blick auf Tromsø. Tromsø besteht quasi aus 3 Teilen. 2 Festlandteile (auf einem davon befinden wir uns gerade) und der Insel die Troms heißt. Die Insel ist der Stadtkern. Den haben wir uns als nächstes vorgenommen. Um auf die Insel zu kommen, muss man dann über die 1km lange Brücke fahren. Um zum Parkhaus zu kommen mussten wir durch das Tunnelsystem von Tromsø fahren. Quasi die ganze Insel ist untertunnelt. Auch das Parkhaus war was ganz besonderes. Denn es war ein Bunker. Eigentlich ganz praktisch, wenn man die Parkhäuser unterirdisch baut und sie dann im Ernstfall als Zufluchtsort nutzen kann.
Wir sind direkt bei der Bibliothek rausgekommen. Das Wetter war so herrlich. Es war zwar relativ frisch, aber die Sonne tat einfach so gut!
Nach einem kleinen Marsch durch die Fußgängerzone kamen wir an einer Kirche vorbei. Dort wurde gerade gebaut. Und auf den Treppenstufen zur Kirche wurden Wärmekabel verlegt. Schon nicht dumm die Norweger (die haben aber auch das Geld dafür), die verlegen einfach eine Fußbodenheizung damit sie in den langen Wintern mit viel Schnee nicht schippen müssen. Ein bisschen dekadent.
Die Häuser sind in Tromsø bunt gemischt. Ob alt und aus Holz oder die hässlichen Betonbauten der 90er oder die moderne Bauten der heutigen Zeit. Alles zu finden.
Am Hafen (der ist übrigens echt riesig) haben wir dann ein tolles Museum gefunden. Dort steht ein Schiff in einem Glaskasten, leider hatte das Museum noch nicht geöffnet. Das öffnet erst in 2 Wochen, wenn dann die Saison losgeht. Nebendran steht das Polaria, ein Aquarium. Und die Form erinnert an Eisschollen die an Land gespült wurden oder an Dominosteine.
Wir sind dann noch in einen Souvenirgeschäft. Ich wollte nochmal ein paar Postkarten. Dort haben wir dann auch Moltebeerenmarmelade gefunden. Ein winziges Glas für über 20€. Schon frech, denn man kann die in jedem Supermarkt in Norwegen kaufen. Für ca. 3 bis 5€. Ja die Touristen werden wie in jedem Land ordentlich abgezockt. Danach haben wir noch eine Perle gefunden. Ein wunderschönes Geschäft, versteckt in einem Hinterhof. Hier gibt es Bücher die bis unter die Decke gestapelt sind und Spielzeug soweit das Auge reicht. Ein Paradies!
Hier hab ich noch einen super Tipp bekommen wie man auf den Hausberg kommt. Denn ich hab nur eine sehr lange Wanderung gefunden und so viel Zeit werden wir wohl nicht haben. Und auch die Gondel war keine Option, denn die war viel zu teuer. Aber auch hier in Tromsø waren die Sherpas fleißig. Hier haben sie eine „Treppe“ gebaut. Mal schauen ob wir dafür noch Zeit haben, aber das Wetter ist auf jeden Fall super heute.
Als wir alle so langsam hungrig wurden, haben wir uns auf die Suche nach was Leckerem zum Essen gemacht. Im Egon wurden wir fündig. Das ist eine Restaurantkette in Norwegen. Dort gibt es Pizza. Marco und ich waren noch nie in einem Egon, obwohl es bei uns auch welche gibt. Die hatten auch ein super Angebot heute und der Preis war wirklich akzeptabel. So gab´s quasi all-you-can-eat. War auch wirklich sehr lecker. Danach sind wir dann zum Auto zurück und sind zum botanischen Garten gefahren. Es ist der nördlichste botanische Garten auf der ganzen Welt. Leider waren wir ein paar Wochen zu früh, denn der Frühling ist noch nicht wirklich da, aber es gabt trotzdem viele verschiedene Pflanzen zu bestaunen.
Danach waren wir einkaufen und sind dann zurück zum Campingplatz.
Und wieder konnte ich leider keinen dazu begeistern mit mir auf den Hausberg zu wandern. Also musste ich mich alleine auf den Weg machen. Marco hat mich an den Anfang der Treppen gefahren und dann habe ich da gleichmal eine lustige Bekanntschaft gemacht. 2 Jungs (beide keine Norweger) wollten auch gerade los und haben gefragt, wie lange man für die Wanderung braucht. Wir haben uns ein Stück gut unterhalten, dann musste ich die Jungs aber doch ziehen lassen, denn das Tempo konnte ich auf Dauer nicht mithalten.
Die Wanderung war schon ein bisschen anstrengend. Obs jetzt daran lag, dass ich erst vorgestern gewandert bin oder weil die Treppenstufen nicht gerade die richtige Höhe hatten, wahrscheinlich war’s eine Kombination aus beidem. Und zwischendurch war ich dann echt froh, dass ich mich für die richtigen Wanderschuhe entschieden hatte, denn plötzlich waren die Stufen unter einem Meter Schnee vergraben. Das war echt nicht einfach da drüber zu kommen und ich fand es auch nicht sehr lustig. Aber die Aussicht hat für alles entlohnt. Trotz nicht mehr perfektem Wetter (es war auch extrem windig hier oben), hatte man eine super Sicht über Tromsø!! Wer mal in Tromsø ist, sollte auf jeden Fall hier hoch. Und die Sherpatreppen sind auch echt machbar.
Der Abstieg war deutlich einfacher und ich war auch wieder schneller als ich dachte. Und so bin ich Marco dann wieder entgegengelaufen. Ich hab dann erstmal geduscht. Das war perfekt, so war ich ruckzuck wieder warm.
Als wir dann zum Kochen in der Gemeinschaftsküche saßen, hatten wir ein sehr lustige Begegnung. Denn plötzlich wurde Marco von einem Mädchen angesprochen die mit ihrem Freund in der Küche saß. Wo Marco denn her kommt, denn der Dialekt kommt ihr so bekannt vor. Und ob sie sich schon mal begegnet wären, denn sie glaubt Marco zu kennen. Und wie sich dann rausgestellt hat, waren Marco und sie in derselben Schule und in der ersten Klasse auch in der gleichen Klassen. Was für ein Zufall. Da ist man 3200km von zu Hause weg und dann trifft man zufälligerweise eine alte Klassenkameradin. Die Welt ist einfach so klein! Während wir unsere Linsen mit Soida gegessen haben, haben wir uns mit den Zweien unterhalten. Die haben morgen noch was ganz spannendes vor sich, denn die fliegen nach Svalbart (So heißt die Insel ganz oben im Norden. In Deutschland wird sie fälschlicherweise als Spitzbergen bezeichnet, aber das ist nur die Hauptinsel.). Da würde ich ja schon auch mal gerne hin. Da kann man nämlich Eisbären sehen und auch die Insel hat eine sehr spannende Geschichte. Sie lag nämlich ursprünglich mal in der Nähe des Südpols. Sie hat also eine sehr lange Reise hinter sich. Und man findet noch heute viele Korallen und Gestein aus der Südsee.
Trotz Wetter kann ich wirklich nicht über den Urlaub klagen. So viele spannende Dinge die wir erleben und sehen – es macht einfach unheimlich Spaß und ich würde gern noch so viel mehr entdecken!
Dann also bis morgen, denn da geht es ja weiter, noch haben wir ein paar spannende Tage vor uns, bevor der Alltag uns wieder einholt.
Reiseroute/Statistik
- Strecke: in Tromsø
- 32 km
- Keine Fähre
- 2 Tunnel
- ? km in Tunneln -> ganz Tromsø ist ein Tunnel, das ist also schwierig zu sagen
- 2 Brücken
- keine deutschen Wohnwägen/mobil
- Übernachtung: Tromsø Lodge og Camping eine Hütte für 4 Personen 675kr