Wie jeden Tag im Zelt sind wir sehr früh aufgewacht und haben dann auf Grund des Regens auch schnell abgebaut. Gefrühstückt haben wir dann wieder im super warmen Aufenthaltsraum.

Unsere heutige Reiseroute ist ganz schön heftig – 460km. Und das ist leider nicht mal schnell in 5 Stunden gemacht. Da man hier in Norwegen nicht so schnell wie in Deutschland fahren darf und die Straßen das teilweise auch gar nicht hergeben, muss man laut Google für die Strecke mindestens 7 Stunden einrechnen und dann haben wir noch keine Pause gemacht. Es gäbe noch eine schnellere Variante. Es gibt eine Fähre von Andenes nach Gryllefjord auf die Insel Senja, aber da Franzi das so schlecht verträgt, haben wir uns für den Landweg entschieden.
Das bedeutet wir müssen jetzt erstmal zurück nach Sortland. Wir sind aber dieses Mal auf der anderen Inselseite gefahren, damit wir noch ein bisschen was neues sehen. Und das war auch gut so, denn kurz nach Bleik stand plötzlich eine Schafmama mit ihrem Baby auf der Straße und ihr zweites Kind war hinterm Zaun. Das hat sich fast stranguliert bei dem Versuch durch den Zaun zu kommen. Also haben Marco und ich in Teamarbeit die Mama mit ihrem Kind wieder auf die Weide gescheucht. Schafrettung war erfolgreich!

Kurz vor Sortland dann ein kleiner Aufreger. Marco und ich fangen an Elch zu schreien, denn direkt neben der Straße auf der rechten Seite steht ein junger Elchbulle. Marco hat dann gebremst um bei der nächsten Gelegenheit zu wende, der Autofahrer hinter uns war wahrscheinlich ein bisschen genervt. Franzi und ich haben uns dann versucht dem Elch langsam zu nähern. Aber allzu nah sind wir ihm nicht gekommen und dann hat er das Weite gesucht. Oh wie spannend unser erste Elch in freier Wildbahn!

In Sortland haben wir dann kurz Halt gemacht um zu Tanken. Und dort haben wir dann auch die Midnatsol (das Hurtigrutenschiff) wiedergetroffen. Das kommt gerade von Kirkenes und fährt jetzt wieder südwärts nach Bergen.
Die Landschaft wurde immer kahler und es lag wieder Schnee auf den Bergen. Die Seen waren auch teilweise noch gefroren. Ich finde dass sehr faszinierend wie schnell sich das hier ändert. Das Wetter war leider auch nicht berauschend.
Dann gab es nochmal einen Tumult im Auto, als wir weitere Rentiere gesehen haben. Auch diese wieder direkt neben der Straße.

Wir haben so viele schöne Strände und Fjorde auf unserem Weg nach Tromsø passiert. Zwischendurch wurde die Landschaft auch wieder ein bisschen grüner und dann als wir in der Nähe von Bardufoss waren, wurde es wieder winterlicher. In der Region Bardu ist ein riesen Militärgelände. Hier ist einer der größten Luftverteidigungsstützpunkte Norwegens.
Vor dem Städtchen Bardufoss fährt man wenn man von Süden kommt an einem alten Bauernhof vorbei. Die Gebäude sind von 1860. Das Museum hatte nicht geöffnet, doch man konnte sich auf dem Gelände frei bewegen und die Gebäude wenigstens von außen anschauen.
In Bardufoss selbst, wollten wir dann ins Militärmuseum, doch das hatte wies der Zufall will ausgerechnet diese Woche geschlossen, da sie auf einer Schulung oder so waren. Wir sind schon so Glückspilze.

 

Wir sind dann auch an einem Berg vorbeigefahren, dessen Gipfel mit Schnee bedeckt war. Was an sich ja nicht besonderes ist, aber der Schnee hat ausgeschaut, wie wenn der erst vorkurzem gefallen wäre. Man darf einfach nicht vergessen, dass wir über dem Polarkreis sind.
Am Wegrand haben wir dann auch einen Samishop gefunden. Da sind wir dann kurz durchgeschlendert.
Die folgende Landschaft ist geprägt von weißen Berggipfeln. Auch wenn die Bäume grün sind. Kurz vor Tromsø waren die Bäume und Büsche dann wieder kahl und braun. Das Wetter wurde auch immer schlechter und ungemütlicher.
Als wir in Tromsø angekommen sind, haben wir dann erstmal den Campingplatz aufgesucht. Da wir hier nochmal ein paar Tage sind, haben wir uns eine Hütte gegönnt. Allerdings war die Hütte wirklich winzig, wir hatten keine eigenes Bad und kein fließend Wasser, aber es war warm und wir hatten ein Dach überm Kopf. Doch dafür war der Preis doch sehr hoch.
Zum Essen gab´s dann Reis mit Asiasoße – es war okay, aber definitiv das schlechteste Essen auf unserer Reise.
Abends haben wir dann noch einen Film geschaut. Allerdings bin ich dann irgendwann weggepennt.

Ein sehr spannender und abwechslungsreicher Tag. Die Landschaft hat sich alle 50 km stark verändert und wir haben wirklich viel gesehen. Zum Beispiel den Elch – schon der Wahnsinn wie groß die sind! Und das war ja nur ein junger Elchbulle, wie groß dann wohl die erwachsenen Tiere sind?!

 

Reiseroute/Statistik

  • Strecke: vom Midnattsol Camping Bleik zum Tromsø Lodge og Camping
  • 464 km
  • Keine Fähre
  • 3 Tunnel
  • 3 km in Tunneln
  • 68 Brücken
  • 11 deutsche Wohnwägen/mobil
  • 1 Elch!
  • 15 Rentiere
  • Übernachtung: Tromsø Lodge og Camping eine Hütte für 4 Personen 675kr

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