Heute hatte es sich dann voll entschieden. Marco kann leider nicht mit. So eine kleine Hoffnung hatte ich ja noch, aber er hat sogar Fieber, das macht ja wirklich keinen Sinn. Da war ich natürlich schon ein bisschen traurig und ich wollte ihn auch nicht alleine zuhause lassen. Aber wir haben ja Handys, dann kann man gegenseitig überprüfen ob man noch lebt.

Nachdem ich den Rest vollgepackt hatte und nach einem kurzen Frühstück, bin ich um 10Uhr ins Auto gestiegen. Mein erster Halt war die Tankstelle ums Eck und ich hab noch bisschen für die kommenden Tage eingekauft.

Dann ging´s auf die E39 Richtung Norden. Ich hab beschlossen die Tunnel zu zählen und ihr werdet sehen, es werden einige zusammenkommen.

Kurz nach Stavanger kommt schon der 1. Tunnel der unterm Fjord durchgeht. 8km und 223m unter Null. – ich hasse übrigens Tunnel und wenn sie dann noch unterm Meer durchgehen – HILFE!

Auch Mathilda (das Auto) tat sich ganz schön schwer. Denn die Tunnel sind immer sehr steil. Nach unten kommen alle, aber man muss auf der anderen Seite ja auch wieder hoch. Aber wir haben es geschafft, wir sind heil auf der anderen Seite angekommen.

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Und kurz danach war es dann soweit – Neuland. Weiter war ich hier noch nicht im „Norden“ -> es waren ungefähr erst 40km von zuhause.

Ich hab immer wieder Stopps eingelegt, um die schöne Natur zu bestaunen. Tolle Brücken, traumhafte Natur, da kann man natürlich nicht einfach so vorbeifahren.

Landschaft in der Nähe von Stavanger

Und ruckizucki war ich schon bei der 1. Fähre. Es hat alles wunderbar geklappt und ich musste sogar nicht mal wirklich warten, denn die Fähre legte gerade an. Die Fähre ging von Mortavika nach Arsvågen. Dauert nur ca. 30min. Die Fähre war riesig über 5 Spuren in 2 Etagen. Man hatte eine tolle Sicht auf die Berge rund um Stavanger.

 

 

 

 

 

Auf der anderen Seite bin ich dann durch viele Tunnel und über viele Brücken gefahren und konnte die tolle Landschaft bestaunen!! Eine wirklich tolle Fahrt!!!

Tunnelerlebnis

 

 

 

 

 

Die Landschaft hier war dann schon ganz anders wie bei uns.

 

 

 

 

Der 2. richtig lange und vor allem tiefe Tunnel (260muN) kam dann kurz vor der 2. Fähre.

Fährvideo

Landschaft

Und nach 45min auf der 2. Fähre war ich dann schon kurz vor Bergen.

 

 

 

 

 

 

Dort kam ich sehr pünktlich um 16.55Uhr an, genau wie Lenas Flieger.

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Bergen Flughafen

Ich war mega aufgeregt. Doch Lena kam und kam nicht. Es kamen 100te Norweger um die Ecke die gerade von Mallorca kamen und auch eine Reisegruppe die in Amsterdam gestartet war und dann kam da noch eine asiatische Reisegruppe, die ein bisschen unorganisiert waren (wie sich später herausstellte, waren die der Grund für Lenas Verspätung). Und dann kam endlich Lena um die Ecke. Die Wiedersehensfreude war groß!!

Um 17.30Uhr haben wir dann endlich den Flughafen verlassen und waren 8€ ärmer.

Ab ins Zentrum nach Bergen. Man merkt schon, das Bergen größer ist, viel mehr 2 spurige Straßen, viel mehr Verkehr und viel mehr Chaos. Aber den Teil den ich bis jetzt gesehen habe, ist nicht wirklich hübsch.

Eine halbe Stunde später sind wir dann im Parkhaus angekommen und haben erstmal Lenas Gepäck umgeräumt, denn sie muss ja jetzt für die Tour heute nicht alles mitschleppen und wir waren beide sehr sehr hungrig, deshalb haben wir erst noch was gegessen bevor wir dann los sind. Kurz vor 19Uhr sind wir dann los – auf zum Hausberg Fløyen.

 

 

 

 

Dank Google haben wir dann den richtigen Weg gefunden oder auch nicht, denn es hat uns auf Wege gelotst, die wir eigentlich nicht betreten durften. Das 1. Stück ging durchs Wohngebiet – es war wahnsinnig steil! Dort standen auch wirklich hübsche Häuser mit tollem Ausblick, aber ich möchte da trotzdem nicht wohnen, alles so eng aufeinander und so am Hang wohnen muss jetzt nicht unbedingt. Die Straßen waren sehr eng und verwinkelt.

 

 

 

 

Nach 1 Stunde und 306 Höhenmeter hatten wir dann den Gipfel erreicht. Man hat eine tolle Aussicht über Bergen und den Hafen. Es war viel los, denn man konnte auch mit der Bergbahn hier hochfahren.

 

 

 

 

Aber der Fløyen sollte ja nur ein Zwischenstopp sein, denn eigentlich wollten wir auf den Ulriken, allerdings war dieser nicht ausgeschildert. Dann sah ich eine ältere Dame aus dem Wald kommen und sie sah irgendwie nicht nach Touri aus, deshalb hab ich sie nach dem Weg gefragt – natürlich auf Norwegisch.

Wandertour_Route
Orange der 1. Teil der Route; braun der Weg zum Ulriken; blau Notfallplan

Erst dachte sie ich will sie verarschen und meinte wir wären auf dem falschen Berg, als ich ihr dann aber erzählt hatte, dass ich von der 15km-Tour spreche und wir zelten wollten, wollte sie mir dann doch weiterhelfen. Sie zeigte uns den richtigen Weg und meinte es sei eine tolle Tour, die wir nie vergessen würden -> sie sollte Recht behalten.

Hier war dann auch nicht mehr so viel los, denn die meisten Touris fahren mit der Bahn hoch, kaufen Souvenirs, gehen vielleicht noch im Restaurant essen und fahren dann wieder nach unten. Wir hatten mittlerweile schon die 1. Hütte erreicht, die laut der Frau auf unserem Weg lag und ab hier war dann der Ulriken auch ausgeschildert (leider nur eine Zeitlang, aber das ist hier in Norwegen ja eh so ein Problem).

 

 

 

 

Nach mehreren Fotostopps sind wir dann auf einer steinigen Ebene angekommen, dort haben wir ein Pärchen getroffen, die uns nach dem Weg zum Fløyen fragten. Sie kamen vom Ulriken (so im Nachhinein hätten wir das wohl auch lieber so rum gemacht, aber später ist man meistens klüger).

 

 

 

 

Kurzes Stück später kam eine Kreuzung und natürlich keine Schilder mehr. Na super. Wo geht’s jetzt weiter? Die Karte konnte uns auch nicht wirklich weiterhelfen, da die Hütten nicht sehr genau eingezeichnet waren. So entschieden wir uns für den rechten Weg, aber nach ein paar 100m waren wir uns nicht mehr so sicher, ob das der richtige Weg war, deshalb sind wir wieder zurück gelaufen (die falsche Entscheidung wie sich später herausstellen sollte). Mittlerweile war es schon nach 10Uhr, aber es war noch hell, doch das wird nicht ewig so bleiben, denn so weit sind wir hier nicht im Norden, dass es im Sommer nicht dunkel wird.

Gott sei Dank haben wir ein weiteres Pärchen getroffen (einheimische), die konnten uns dann weiterhelfen. Und siehe da, der rechte Weg wäre doch der richtige gewesen. Also wieder zurück. Dadurch hatten wir jetzt mindestens eine halbe Stunde verloren.

So langsam wurde es dann Zeit sich nach einem Zeltplatz umzuschauen, doch das war gar nicht so einfach. Obwohl wir Lena dabei hatten (sie ist mittlerweile eine Spezialistin für Zeltplätze). Aber es war entweder zu schräg, zu nass oder voll im Wind.

So sind wir immer weiter gelaufen, bis wir endlich einen Platz gefunden hatten. Es dämmerte schon, es war jetzt aber auch schon kurz nach 23Uhr.

 

 

 

 

Beim Zeltaufbauen wurden wir von kleinen Mücken gefressen, solche Biester!! Das war echt sehr nervig und nicht sehr angenehm. Den Platz den wir gefunden hatten, war an einem Stausee in einer Mulde, so waren wir windgeschützt und der Platz war an sich auch echt schön, so am See.

Als wir dann endlich im Zelt waren, war ich dann echt froh und platt von dem langen Tag.

Es war ein sehr spannender, anstrengender und schöner Tag!! Ich bin schon sehr gespannt was die nächsten Tage so auf uns zukommen wird.