Ich habe mir ja für dieses Jahr ein ruhigeres Jahr gewünscht. Es hatte genauso stressig begonnen wie es geendet hat. Ich hatte viele Kunden und auch die zwei Vereine forderten viel von meiner Zeit.

Dennoch gab es auch einiges auf das ich mich freute. Es sollte ein Jahr des Wissens werden. Viele Vorträge und Kurse die ich besuchen wollte. Und dann hab ich noch einen Überraschungsbesuch in Deutschland geplant.

Doch wie für alle in letzter Zeit kam es doch ganz anders.
Meine Pläne wurden vom Corona-Virus komplett auf den Kopf gestellt.

In der vergangenen Woche wurde der Kurs in der Földi-Klinik abgesagt, der im April hätte stattfinden sollen. Der Lymphverein musste seine Jahreshauptversammlung, die Ende März in Oslo geplant war, leider absagen. Doch dann kam eine Einschränkung die mich doch echt hart getroffen hat. Ausreiseverbot für Gesundheitspersonal. Eigentlich hätte ich nämlich gerade in Deutschland bei meiner Familie sitzen sollen und den Überraschungsbesuch in volle Zügen genießen. Ich hoffe ich kann meine Liebsten bald besuchen. Ich möchte doch meine süße kleine Nichte endlich kennenlernen!
Auch die Konferenz Ende April in Oslo wird vermutlich ausfallen.

Seit Montag ist meine Praxis geschlossen. Nachdem erst Frisöre, Tattoostudios und Massagesalons schließen mussten, dürfen jetzt auch Physiotherapeuten nicht mehr arbeiten. Das hat meinen Alltag doch stark verändert.

Die gewünschte Entschleunigung hat mich jetzt also eingeholt. Ich genieße die Zeit mit unserem Hund und danach ist entweder Haushalt oder Büroarbeit dran. Jetzt bekomme ich die Zeit die ich mir gewünscht habe um all die Dinge nachzuholen die letztes Jahr liegen geblieben sind. So hatte ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber ich nehm es jetzt einfach so an wie es ist.

Hier in Norwegen sind die Maßnahmen doch sehr extrem, aber vielleicht ist das nötig um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Das sollte das oberste Ziel sein und deshalb beschwere ich mich auch nicht, dass ich zur Zeit nicht arbeiten darf, denn es ist schon ein großes Risiko so viele Leute die täglich in die Praxis kommen, so oft kann man gar nicht alles putzen und desinfizieren nach jedem Kunden.

Ich versuche also das Beste aus diesem surrealen Alltag zu machen und zum Glück haben wir auch ein bisschen Sonnenschein!