Heute ist schon mein 2. Schultag. Gestern war doch sehr anstrengend, deshalb komme ich erst heute wieder dazu ein paar Zeilen zu schreiben.

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1. Schultag

Der 1. Schultag startete um 6.30 Uhr. Duschen, Frühstücken, Vesper packen und oh Schreck es regnet in Strömen. Doch als ich dann das Haus kurz vor 8 Uhr verlassen habe, hat es Gott sei Dank wieder aufgehört. Leider musste ich dann bis um 8.20 Uhr warten, da der Bus Verspätung hatte (nur so 12 min, kann ja mal vorkommen). Endlich im Bus, musste ich dann feststellen, dass das Display im Bus, auf dem eigentlich die Haltestellen stehen, aus ist. War ja klar, ausgerechnet beim 1. Mal, wo man keine Ahnung hat, wo man raus muss. Also allen Mut zusammen gefasst und während der Fahrt das Mädchen hinter mir angesprochen. sie meinte sie sagt mir wann ich aussteigen muss. Danke, wirklich sehr nett!
Nachdem ich ausgestiegen bin, lagen noch knapp 1,5 km Fußweg vor mir. Natürlich hatte ich vorher einen Zettel geschrieben wie ich laufen muss.
Linie 2 von Hansabeen -> Kvalberg skole aussteigen, links in die Veumveinen über Hillevågsveien …
Kurz vor meinem Ziel war ich dann doch irritiert, denn ich stand mitten in einem Industriegebiet und es gab keine Schilder die darauf hingewiesen hätten, dass ich richtig bin. Nach rechts, links, gerade aus, alles mal ausprobiert und als mir dann eine Frau mit Kinderwagen entgegen kam, habe ich halt gefragt. Sie zeigte auf ein Firmengebäude direkt links von mir. Hm, das wird dann schon stimmen und tatsächlich auf der Rückseite des Gebäudes steht sogar „Folkeuniversitetet“.

Wir waren 14 Leute, jeden Alters (ich denke der Älteste ist um die 70). 3 Polinnen, 2 Thailänderinnen, 1 Brite, eine von den Philippinen, eine Südkoreanerin (sie heißt Su und sitzt neben mir), eine Rumänin, 3 Tschechen, eine Ungarin und die Lehrerin ist Russin und lebt schon seit 15 Jahre in Norwegen. Also wir sind MULTIKULTI.
Allerdings haben uns in der Pause 2 Polinnen verlassen, da sie nicht mal ein bisschen Englisch verstehen. Dann wird’s schwierig.
Um 9.15 Uhr startet der Kurs und um 12.30Uhr dürfen wir wieder nach Hause.
Schon am 1. Tag haben wir einen Berg von Hausaufgaben bekommen. Da kann man sich den ganzen Tag mit Norwegisch beschäftigen. Aber ich muss sagen es lohnt sich, denn ich habe schon einiges gelernt.

Auf dem Heimweg war ich noch bei der Post. 1 Brief/Postkarte kostet 14 Kr und die schweren Briefe kosteten sogar 21 Kr. Ein halbes Vermögen. Da braucht man sich in Deutschland nicht beschweren, da zahlt man nur 70 Cent für nen Brief nach Norwegen.
(8,4 Kronen = 1€)

Nachmittags waren Marco und ich dann noch einkaufen und danach haben wir alles aus meiner 1. Stunde wiederholt und natürlich ganz artig die Hausaufgaben gemacht.

Abends bin ich todmüde ins Bett gefallen. War doch sehr anstrengend.
Heute startete der Tag ähnlich wie gestern. Außer das es nicht aufgehört hat zu regnen. An der Bushaltestelle habe ich dann die Seite gewechselt, da „meine Seite“ Unterwasser stand – die Baukunst ist hervorragend!

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Ich stand schon in der Ecke des Häuschens, denn es war sehr windig. Doch die lieben Autofahrer rasten an mir vorbei und so war ich pitsch nass bis der Bus dann 10 min später kam.

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Das hätte ich an der Bushaltestelle auch machen können.

Hand raus – ich fühl mich wie Harry Potter und der „fahrende Ritter“ – und ab in den warmen Bus. Die Fahrt war quasi schon Routine. Ich muss euch allerdings erzählen – Busfahren ist ein Abenteuer. Der Bus muss aus einem Kreisverkehr in eine sehr schmale Straße einbiegen. Schön wenn das schon mal klappt, denn auf der linken Seite steht eine 1,5 bis 2 km lange Autoschlange, doch den Bus vorbei lassen? – Wieso sollte man?!
In dieser Straße kommen 2 Busse auch nicht aneinander vorbei. Deshalb fährt „mein Bus“ immer rechts durch die halben Gärten. Die Bewohner freuen sich bestimmt riesig darüber. Nach ca. 1 km vom Kreisel ab, kommt eine Spurverengung auf eine Spur (ist nur 5 m lang). Und obwohl man sieht, dass die auf der linken Seite immer nur 3 m vorankommen, lässt keiner den Bus durch. Unglaublich.
Zurück zum Kurs.

Der 2. Tag war genauso voll gestopft mit Neuem. Ich kann jetzt einfache Fragen stellen und beantworten, kann bis 1000 zählen (ist allerdings noch ausbaufähig), ich kann etwas über mich und meine Familie erzählen. Also ich würd sagen nicht übel für die ersten zwei Tage.

Auf dem Rückweg zum Bus (heimwärts geht’s quasi nur Berg ab) wurde ich dann mit einem schönen Blick auf den Fjord belohnt.

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Nach dem Mittagessen – heute gab´s Spaghetti – habe ich ein kleines Päuschen gemacht und jetzt werd ich mich dann wieder an meine Hausaufgaben machen (heute sind es sogar 10 Seiten im Arbeitsbuch und noch 2 Texte schreiben).