Heute heißt es früh aufstehen, denn Franzi und Jörg müssen ihren Flieger erwischen. Um 7.30 sind wir zum Flughafen gefahren, dieser liegt auf einer Insel hinter der Hauptinsel. Es ist immer ein komisches Gefühl, wenn man sich am Flughafen verabschiedet. Denn wir wissen meist nicht, wann man den anderen wieder sieht. – Hoffentlich bald!
Ich war auf jeden Fall froh, dass unsere Reise noch nicht zu Ende ist und wir noch ein paar Tage Abenteuer vor uns haben.

Zurück am Campingplatz bin ich dann erstmal zum Duschen (wer weiß, wann ich wieder eine zu Gesicht bekomme). Anschließend haben wir die Hütte sauber gemacht und das Auto wieder eingeräumt. Bevor es dann wieder auf die Straße ging, haben wir noch die Reste der Bolognese gegessen. Um 11 Uhr sind wir dann wieder los.

Der Wetterbericht lässt uns mal wieder im Stich, denn er hat uns Sonne versprochen, doch es regnet und ist kalt. In Stavanger haben sie immer noch 30°C. Schon seit dem 17. Mai. Das ist echt ungewöhnlich. Marco und ich sind ein bisschen traurig und haben auch Angst, dass das der Sommer ist und wir nicht dabei waren. Denn bei uns (Stavanger) an der Westküste ist der Sommer doch eher bescheiden. Aber vielleicht haben wir ja Glück und bekommen auch noch ein bisschen was ab.
Wir wollten heute auf jeden Fall viel Strecke hinter uns bringen, damit wir auch ein bisschen was vom guten Wetter abbekommen.
Stattdessen sieht es hier aber eher aus als ob es frisch geschneit hätte. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, dass jetzt mehr Schnee hier liegt, aber ich befürchte hier hat es vor kurzem geschneit.
Trotzdem genossen wir die Fahrt, denn es waren mehrere Abschnitte auf denen man 90km/h fahren durfte. Ist ja in der Gegend wo wir wohnen eher eine Seltenheit.
Ich hab mich bei der Fahrt ein bisschen darüber ausgelassen, dass sie das Porto für die Briefe schon wieder erhöht haben. Um 40cent. Das find ich echt viel. Jetzt kostet es 2€ einen normalen Brief nach Deutschland zu verschicken und auch innerhalb Norwegens bezahlt man ca. 1,50€. Aber ändern kann man das natürlich nicht und vielleicht ist es ja auch gerechtfertigt und in Deutschland ist es einfach nur viel zu billig.

Marco und ich wurden beide plötzlich richtig müde und wir haben mitten an der Bundesstraße ein Nickerchen gemacht. Ich war so müde, dass mich der Lärm nicht mal gestört hat.
Nach einer Stunde waren wir dann wieder fit und fuhren weiter. Leider war es noch immer kalt und regnerisch. Ich hab mir dann einfach die Sitzheizung angemacht und dann war’s schon gleich viel gemütlicher.

Bei Narvik wird gerade eine neue riesen große Brücke gebaut. Das fand ich wirklich sehr imponierend.
Die Brücke soll die Strecke um 18 km kürzer machen, das ist schon einiges. Die Brücke selbst wird 1533m lang, mit einem freihängenden Teilstück von 1145m (die Hardangerbrücke bleibt somit noch die längste in Norwegen). Trotzdem imponierend, dass man so große Hängebrücken bauen kann!
In Narvik waren wir dann beim Burger King und danach gab’s noch ein Slusheis (das schlechteste, das ich je gegessen habe). Die Frau in dem Kiosk hat uns erst Ewigkeiten warten lassen und uns dann noch das Ohr voll gelabert.
Die Landschaft um Narvik hat mir sehr gut gefallen. Wieder sehr viel Wasser und Berge. Das lieb ich so an Norwegen, dass man beides hat.

Vor der Fähre von Ulvik nach Forså sind wir durch eine besonders schöne Gegend gefahren und ich fand es echt schade, dass wir hier nicht angehalten haben. Es war wirklich schön! Tolle weiße Strände und Berge mit weißen Gipfeln. Wie das wohl erst bei schönem Wetter aussieht?! Ich hätte wirklich Lust hier mal wieder her zu kommen, aber es ist schon wirklich weit weg. Es sind noch über 850km nach Trondheim. Das ist schon echt krass, diese ewigen Abstände hier in Norwegen.
Auch der Tysnfjord ist eine Reise wert. Ein wirklich schöner Fjord, mit tollem Bergpanorama.

Geschlafen haben wir heute wieder im Auto. Das Wetter wurde zum Abend hin zwar immer besser, aber es war noch immer sehr kalt. Wir haben ein richtig schönes ruhiges Plätzchen gefunden. Neben einem Feld voller Farne. Da es eine Seitenstraße zu einem kleinen Dörfchen war, war auch kaum Verkehr und Marco und ich konnten in Ruhe schlafen.

Ein eher ungemütlicher Tag geht zu Ende, dennoch war es ein sehr spannender Tag. Wir haben viel gesehen. Tolle Brücken und schöne Berglandschafen.

 

Reiseroute/Statistik

  • Strecke: vom Tromsø Lodge og Camping nach Hjelvik
  • 473 km
  • 1 Fähre
  • 21 Tunnel
  • 20 km in Tunneln
  • 81 Brücken
  • 7 deutsche Wohnwägen/mobil
  • 1 Elch!
  • 12 Rentiere
  • Übernachtung: Im Auto an einer Seitenstraße

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