Ich weiß jetzt warum ich meinen Blog „AnnysAbenteuerNorwegen“ genannt habe. Der heutige Ausflug hat dem Namen alle Ehre gemacht. Dazu später mehr.
Heute hat das Blinkfestival gestartet. Sommerlanglauf und Sommerbiathlon. Für die die es nicht wissen, ich bin ein riesen Biathlonfan!!! Bei diesem Festival waren nicht nur Hobbysportler, es waren auch Profisportler da. Z.B. Arnd Peiffer (deutscher Biathlet, Weltmeister), Daniel Böhm (deutscher Biathlet, Weltmeister), Martin Fourcade (Franzose, aktuell der beste Biathlet), Johannes Thingnes Bø und sein älterer Bruder Tarjei Bø (norwegische Biathleten), der beste Langläufer Petter Northug (Norweger), aber auch die Damen waren vertreten. Kaisa Mäkäräinen (beste Biathletin der Damen, kommt aus Finnland) oder z.B. Dorothea Wierer (Biathletin aus Südtirol). Und noch viele mehr.
Heute stand das Uphillrace auf dem Plan. Und zwar 7,5 km bergauf von Lysebotn zum Øygardsstøl. (Ich war dort schon mal, als ich die Bilder von der riesen Schneewand gemacht habe).
Lu und Martin wollten auch dort hin, die haben mich mitgenommen. Wir sind um 11 losgefahren und waren aber erst kurz vor 3 da. Haben länger gebraucht wie wir vermutet hatten. Wir haben aber auch einen kurzen Zwischenstopp eingelegt, da so herrliches Wetter war.
Als wir dann kurz vor dem Ziel waren ca. 4 km wurden wir von einem Mann mit Funkgerät angehalten und aufgefordert zum Wenden. Denn der wollte uns nicht durchlassen, da weiter vorne keine Parkplätze mehr seinen. Wir müssen wo anders Parken. Es soll auch von irgendwo ein Shuttlebus fahren. Aber hat nicht genau gesagt wo. Also gewendet und bis wir dann was passendes gefunden hatten, hat sich leider das tolle Wetter sehr verschlechtert und man konnte zuschauen wie der Nebel immer näher kam. Bis er uns dann eingeholt hatte und es hat auch nicht lang gedauert bis wir nass waren.
Und wie wir da so vor uns hin liefen und hofften das von hinten der Shuttlebus kam, waren wir dann auch schon die 1,5 km zu dem Mann mit dem Funkgerät gelaufen, der uns dann nur ausgelacht hat und gemeint, ja jetzt könnten wir auch weiter nach vorne fahren. Hahahaha wie witzig. Er meinte nach der nächsten Kurve kommen ein Shuttlebus. Doch leider war da garnichts und so sind wir weiter gewandert. An vielen Parkplätzen und haben uns jedes Mal wieder geärgert, dass wir so weit hinten parken mussten. Und als Lu den Daumen auf die Straße gestreckt hat, wurde sie auch noch ausgelacht. Keiner wollte uns im Auto mitnehmen. Also sind wir fleißig weiter bergauf gestapft. Aber wie immer hier in Norwegen hat man dafür wunderschöne Landschaft, die man bewundern kann.
Leider haben wir natürlich durch die lange Lauferei auch wahnsinnig Zeit verloren und so habe wir es nicht mehr rechtzeitig zum Frauenrennen geschafft. Nach einer guten Stunde haben wir dann einen Mann gefragt, wann denn endlich der Halteplatz von dem angekündigten Shuttlebus kommen soll und der hat geantwortet – ratet mal! – Genau – nur noch da vorne um die Biegung und dann wären wir schon da. Also alle Hoffnung auf diese Kurve gelegt und tatsächlich, da stand ein Shuttlebus. Ich hatte ja nicht mehr daran geglaubt, dass wir das Rennen wirklich noch anschauen könnten. Aber schnell ab in den Bus und dann ging es auch schon los. Jetzt komischer weiße bergab – wir hatten schon Pech mit unseren Fußmärschen, jedes Mal mussten wir bergauf laufen.
Als wir dann endlich am Ort des Geschehens ankamen, war es dann bald so neblig, dass man nicht mal mehr 50 m weit sehen konnte. Schon ein bisschen schade. Lange mussten wir nicht warten bis das Männerrennen los ging. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht, die Athleten an einem vorbei düsen zu sehen und anzufeuern. – Wahnsinn wie schnell die waren obwohl es schon ordentlich bergauf ging.
Als dann die ersten 30 ca. oben waren, sind plötzlich die Leute wieder nach oben auf den Parkplatz gestürmt. Ich dachte die wollten allen zum Ziel um die Athleten zu sehen. Aber wie sich rausstellten wollten die einfach nur die ersten in der Schlange für den Shuttlebus zurück sein. Ich hab jedenfalls noch den Männern beim Umziehen zugeschaut. Ich muss schon sagen, da waren ein paar hübsche Körper dabei. Und hab dann auch tatsächlich die 2 deutschen Athleten gesehen.
Und Daniel Böhm stand sogar plötzlich neben mir. Aber genauso schnell war er auch wieder verschwunden.
Also habe ich mich Richtung Warteschlange bewegt und nach Lu und Martin gesucht, die schon in der Schlange standen. Naja, natürlich ganz hinten. Wie sollte es auch anders sein bei unserem Glück heute. Lu kam dann irgendwann auf die Idee, sie könnte ja einfach hier auf dem Parkplatz jemanden ansprechen, der sie mit zum Auto nimmt und uns dann abholen. Also hat sie den nächst Besten einfach mal angequatscht. Es waren zwei sehr nette Niederländer, die dann sogar noch ihr Auto umgeräumt haben, dass Lu hinten Platz hat und haben sie mitgenommen. Und da die Schlange für die Busse (5 mit ca. 15 Plätze, für ca. 2000 Leute) nicht wirklich vorwärts ging hat Martin gemeint, wir könnten Lu ja entgegen laufen. Doch kaum waren wir auf der Straße kam uns Lu entgegen und hat gemeint, die zwei netten Herren seinen leider in die falsche Richtung gefahren. Na super. Also wieder laufen. Und da wir ja vorhin mit dem Bus bergab gefahren sind, geht es jetzt logischerweise wieder bergauf. Wer hätts gedacht. So ein Glück aber auch. So liefen wir dann also Richtung Auto (sind ja nur so 7 km). Durch den Nebel war es nicht ganz so angenehm unsere Wandertour, wie sie vielleicht bei schönem Wetter gewesen wäre.
Aber zwischen drin hatte ich dann ein bisschen Unterhaltung, denn es sind 2 an uns vorbei gelaufen, die die Deutschlandfahne entdeckt hatten, die wir dabei hatten und haben dann „Anton aus Tirol“ gesungen. War schon ganz witzig. Und dann kamen wir bei einem Parkplatz an und ich habe gerade den Busfahrer gefragt, ob er uns nicht ein Stück mit nach oben nehmen konnte, als Lu 2 Deutsche mit einem Wohnmobil getroffen hatte, die sie tatsächlich mitnehmen wollten bis zum Auto. Also bin ich nicht mit in den Bus gestiegen, denn ich wollte Martin, der ungefähr 200m vor Lu war, bescheid geben. Dann bin ich los gerannt und gerannt und gerannt und gerannt. Das kam mir alles doch sehr seltsam vor, denn der war doch kurz vor uns, das kann doch nicht sein, dass der so weit vorne ist. Dann hab ich gedacht vielleicht hab ich mich verlaufen, doch die Straße hat keine Abzweigungen. Komisch. Also hab ich ihn angerufen und gefragt wo er denn ist. Lu hätte jemanden gefunden der sie zum Auto fährt und dann meinte er. Er sei schon bei dem oberen Parkplatz und warte da. Komisch. Als ich dann kurz darauf am Parkplatz ankam hat mir Martin verraten, das er mit dem Bus hochgefahren ist, aus dem ich dann wieder ausgestiegen bin. Naja, ich bin ja jung und fit, da war das kein Problem. Allerdings mussten wir dann ganz schön lange auf Lu warten, denn bei dem Nebel war es nicht so einfach das Auto wieder zu finden und es war weiter weg wie vermutet. Aber irgendwann ist sie dann tatsächlich aufgetaucht und ich konnte mich dann im Auto wieder aufwärmen. Ich bin ungefähr 7km heute gelaufen. Eine unverhoffte Bergtour. War schon ganz witzig. Aber wenn ich je nächstes Jahr wieder hin gehe, bin ich auf die Unorganisiertheit der Norweger besser vorbereitet. Wir kamen dann kurz nach halb 9 wieder in Sandnes an. Was für ein Tag!! So ein riesen Chaos und das nur, weil dieser nette Herr uns nicht durchgelassen hat. Aber dafür hab ich wieder ein neues Abenteuer erlebt. So hab ich schon mehr zu erzählen. *g*
Ich freue mich schon riesig auf die 2 nächsten Tage und hoffe auf die ein oder andere Begegnung mit den Athleten.