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Heute ist auch hier ein Feiertag. Das ist was Besonderes, denn die Norweger sind nicht so religiös. Dennoch ist Christi Himmelfahrt ein Feiertag hier. Wir haben ihn natürlich dankend angenommen. Das Wetter soll heute so lala sein, aber ich will schon langem Mal Richtung Süden. Und das Wetter soll da deutlich besser sein. Bis ich Marco dazu überreden konnte und wir alles gepackt hatten, war dann schon relativ spät für einen Road Trip. Aber da es hier ja immer schön lang hell ist, war das kein Problem. Das Wetter war wirklich grauenhaft. Nebel, grau und ungemütlich. Doch gefühlt mit jedem Kilometer Richtung Süden wurde es besser. Unser Ziel war Flekkefjord. Das ist ein süßes kleines Städtchen im Süden. Und da bekanntlich der Weg das Ziel ist, sind wir nicht direkt dorthin gefahren, sondern an der Küste entlang nach unten.

Marco und ich waren noch nicht südlicher wie Egersund (das ist so ca. eine Stunde Autofahrt entfernt). Flekkefjord liegt nochmal eine gute Fahrtstunde von Egersund entfernt.

Jeder der von Stavanger nach Süden muss und ein bisschen Zeit mitgebracht hat, sollte unbedingt die etwas längere Strecke fahren, aber sie ist viel viel schöner!

Der Teil bis nach Egersund war uns also bekannt, doch trotzdem schön. Danach begaben wir uns dann auf unbekanntes Terrain. Ich hab mir den Süden Norwegens immer viel viel flacher vorgestellt und nicht so felsig. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Es war sehr bergig und viel mehr Wald wie bei uns und die Küste war felsig. Mir hat´s gefallen, da es doch ganz anders ist wie bei uns. Ich finde das sehr spannend, wenn man eine neue Gegend erkundet. Und der Vorteil mit dem Auto ist, man kann einfach überall anhalten wo´s einem gefällt.

Wir sind durch verträumte kleine Städtchen gefahren, aber auch durch Fjorde und Passstraßen. Es war gigantisch und das Wetter wurde wirklich immer besser.

Zwischen drin machten wir auch immer wieder mal Halt für ein kleines Picknick oder einen Spaziergang und es ist echt spannend was man da so alles entdeckt. Denn wir hatten uns ja nicht drauf vorbereitet, sondern sind einfach los gefahren. Es hat sich gelohnt. Wir haben schöne Plätze gefunden!

Irgendwann haben wir dann doch unser Ziel Flekkefjord erreicht. Ich wäre ja noch gerne weitergefahren, doch Marco wollte wieder zurück. Er hatte aber auch Recht, denn es war echt schon spät. Wir sind erst um 12 Uhr los und jetzt ist mittlerweile schon fast 18 Uhr und der Rückweg dauert allein schon 2 ½ Stunden und da wir aber vielleicht noch mal einen Zwischenstopp einlegen werden es bestimmt 3 Stunden und das wird dann spät genug. Und bekanntlich soll man ja aufhören wenn´s am schönsten ist.

Auch der Heimweg war schön! Wir kamen an einem riesigen See vorbei, dort machten wir nochmal Rast.

Wir hatten heute übrigens ein ganz besonderes Picknick. Ein norwegisches. Denn wir hatten Wiener Würstchen in einer Thermoskanne mit heißem Wasser dabei. Das machen die Norweger so, wenn sie unterwegs sind (ob jetzt Wandern oder am Strand oder auch bei der Biathlon WM). Und das ist eine geniale Idee kann ich euch nur sagen!

Leider wurde das Wetter mit jedem Kilometer Richtung Heimat auch wieder schlechter. Wir hatten also alles richtig gemacht und es war eine gute Entscheidung in den Süden zu fahren. Fix und fertig kamen wir zuhause an, aber mit vielen neuen Erinnerungen und wunderschönen Augenblicken!!

Ein wunderschöner Spontantrip!! Aber die Lust Norwegen weiter zu entdecken ist dadurch nur größer geworden und ich würde am liebsten gleich jetzt meine sieben Sachen packen und losfahren, aber ich muss mich wohl noch ein bisschen gedulden.

Aber die Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!