Heute war Museumstag in Stavanger und die städtischen Museen waren gratis. Ich entschied mich dies zu nutzen, um mir mehr von den vielen Museen hier anzuschauen, dass ich dem nächsten Besuch erzählen kann ob es sich lohnt oder nicht.
Als 1. waren wir im Konservenmuseum. Vor dem Öl war Stavanger ein großer Produzent von Konservendosen. Das Museum ist in einer alten Fabrik im Zentrum Stavangers. Alles ist schön und anschaulich erklärt. Von der Produktion der Dosen bis hin zum Befüllen. Speziell in diesem Gebäude wurden Sardinen geräuchert und verpackt. Am Eingang bekommt man eine kleine Informationsmappe in der jeweiligen Sprache. Das Museum ist nicht allzu groß, aber ich fand es sehr interessant und so kann man mehr über die Geschichte von Stavanger erfahren.
Auf dem Weg zum nächsten Museum – Stavangerhafen
Das nächste Museum war das Stavangermuseum. Hier gibt es mehrere Abteilungen (Spielzeugmuseum, naturhistorisches Museum und ein bisschen über die Geschichte von Stavanger).
Die Spielzeugabteilung haben wir größtenteils ausgelassen. Hier werden Spielzeuge aus der Vergangenheit ausgestellt und erklärt wie sich das Spielen im Laufe der Jahre verändert hat. Vor allem für Kinder ist es hier sehr spannend, denn es gibt wieder viel zum Anfassen und Ausprobieren.
Der naturhistorische Teil (ich find keine passende Übersetzung, sorry) gleicht mehr einer großen Privatausstellung. Im Keller sind ausgestopfte Tiere und Skelette von Tieren. Ich habs mir ehrlich gesagt ein bisschen interessanter vorgestellt.
Der Teil über die Geschichte von Stavanger war ganz nett, aber das meiste wusste ich schon (liegt aber daran, dass ich mich für sowas sehr interessier und mich schon vorher viel informiert hatte). Aber mich hat z.B. das Modell von Stavanger sehr imponiert. Ich liebe solche Dinge, Vergangenheits-Heutevergleiche.
Es wurde auch ein bisschen über die Besetzung im 2. Weltkrieg berichtet und wie sich das Bischoftum hier entwickelt hat.
In einem weiteren Raum werden immer verschiedene Dinge ausgestellt. Heute war es eine Ausstellung über die Arbeit von Hebammen im Verlauf der Zeit. Man konnte sich sogar in eine Gebärmutter setzen. Gerade für Kinder auf jeden Fall sehr spannend aufbereitet.
Ein Resümee zum Museumstag
- Die Museen sind wahrscheinlich nur für Leute interessant die hier wohnen und mehr über die Geschichte ihrer Stadt erfahren möchten.
- Die Informationen, sind wie in den meisten Museen hier, wirklich toll aufbereitet und man kann viel ausprobieren.
- Vor allem das Stavangermuseum hätte eine Renovierung nötig.
- Was mich am meisten gestört hat war das Benehmen der Leute in den Museen. Vor allem das von den Norwegern und deren Kindern. Die Erziehung ist hier ja eher der legere Stil. Die Kinder sind wild durch die Gegend gesprungen, sie haben alles angefasst (auch die Dinge bei denen es nicht erlaubt war), sie sind über Absperrungen geklettert, haben Leute geschupst und waren sehr sehr laut. (Ich möchte hier nicht als Kinderhasser da stehen – ich liebe Kinder und ich verstehe, dass sie auch mal lauter sind, aber das war kein Spaß mehr und nicht zu vergleichen mit deutschen Museen). Ich empfand es als sehr störend. Das war ein bisschen schade. Aber heute war natürlich auch besonders viel los, das ist sonst natürlich besser.
Der spannende Tag war für uns aber noch nicht zu ende, denn wir waren abends noch mit ein paar Kollegen von Marco zu einem Fußballspiel verabredet. Heute spielen die Vikings (Stavanger Fußballmannschaft) gegen die Starters (von Kristiansand). Das ist übrigens ein Derby, auch wenn es 220km auseinander liegt. Beide Mannschaften spielen in der 1. Liga.
Fakten zum Stadion
– es wurde 2004 gebaut (für mein Empfinden also ein eher neueres Stadion)
– es gibt 15 800 Sitzplätze und nur 500 Stehplätze
– es gibt eine VIP-Tribüne und eine VIP-Loge. Hier findet man vor allem Firmen, die sich dort dann mit ihren Kunden treffen. (Z.B. Lyse, Coop und viele Ölfirmen)
– das Stadion wird mit an der Decke angebrachten Heizstrahlern beheizt, sodass es die Zuschauer auch an kalten Tagen warm haben. (Wirklich sehr luxuriös)
– das Stadion wird auch für Konzerte genutzt. Hier waren z.B. Bryan Adams, Plácido Domingo, Roger Waters fra Pink Floyd, Bob Dylan und Robbie Williams
– praktisch ist die Haltestadion, so kommen die meisten Gäste immer mit dem Zug
– natürlich ist das Trinken von Alkohol auf den Plätzen nicht erlaubt
– aber es gibt einen sehr kleinen Teil mit Getränkeverkauf, Trikots und so ein Zeug
Zum heutigen Tag
Was soll ich sagen, es war mehr ein Familienspiel wie ein Massenspektakel. Wenn ich lügen müsste waren es vielleicht 3000 Besucher. Die offizielle Zahl lag etwas höher bei 5000 (da müssen in den VIP-Logen aber ganz schön viele gesessen haben) Vielleicht wurden aber auch die Teams mitgezählt. Wer weiß. Ich fand das aber nicht so schlimm, ich fand das alles so gemütlich. Wir saßen an der kurzen Seite in der Nähe des Fanclubs. So war für super Stimmung gesorgt. Nach dem Aufwärmen liefen Kinder mit Fahnen ein. Das war soooo süß. Mit voller Stolz schwanken sie die Fahnen der Vikings. Bevor dann die Spieler einliefen gab es eine Pyrotechnikshow (hier in Norwegen legal). So waren die 1. Minuten nach dem Anpfiff etwas neblig.
Das Spiel war sehr einseitig, denn die Vikings waren die klaren Favoriten. Denoch machten sie das Spiel in der 2. Halbzeit nochmal kurz spannend. Gewannen aber dann souverän 2 zu 0. Es war ein wirklich schöner Abend und es hat Spaß gemacht (auch wenn das fußballerische Können nicht das höchste Niveau war). Als nächstes möchte ich zu einem Hockeyspiel. Denn die Stavanger Oilers sind auch in der 1. Liga vertreten
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=KH6vfPWCdIM]
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=_x8ZUs8jY14]
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=kc-rQu7k7Tg]
Liebe Annka und lieber Marco,
super, dieser Museumstag in Stavanger. Die Mesunslandschaft ist echt beeindruckend und es es schön dass ihr diesen Tag dokumentiert habt, sodass wir jetzt auch einen Eindruck vom Gesamtangebot haben. Danke. Und dann noch der Abschluss beim Fußball. Ja, es wir euch auf keinen Fall langweilig.
Übrigens wegen der Ausstellung mit der Arbeit der Hebamme. Da ist mir eine kleine Story aus dem Katholischen Sonntagsblatt eingefallen. Die Lehrerin will den Kindern Berufe näherbringen und zielt darauf, dass diese selber auf den Beruf der Hebamme kommen. Sie fragt deshalb, wer hilft eurer Mutter ein Kind auf die Welt zu bringen – wie heißt dieser Beruf. Zuerst Stille und dann meldet sich die kleine Anna mit kräftiger und sicherer Stimme: die Gebärmutter!
Liebe Grüße
Eure Oma und Opa
hihi tolle Geschichte 😉