Es war wirklich ein wunderschöner Urlaub und es machte riesig Spaß den Kollegen in der Arbeit und unseren Freunden und der Familie davon zu berichten. Norwegen ist so wundervoll!

Die Vorfälle mit der Wohnung (das Fenster, das den Vermieter nicht interessiert und die schöne Terrasse die er über meinen Behandlungsraum gebaut hat) haben Marcos und meine Idee vom Eigenheim beflügelt. Wir waren auf der Bank und haben ausgerechnet was finanziell möglich wäre. So haben wir uns auf die Suche gemacht, eventuell schon früher als gedacht, ein kleines Häuschen zu finden. Dazu werde ich einen eigenen Beitrag schreiben, denn das würde den Rahmen sprengen.

Der Juni, Juli und August waren sehr arbeitsintensiv. Ich hab zusätzlich zu meiner Praxis ja noch in der Kommune gearbeitet und war so gut ausgelastet.
Das Wetter war ausgezeichnet. Es hat Wochenlang nicht geregnet. Einfach nur der Wahnsinn. Es wurde sogar so krass, dass ein absolutes Grillverbot ausgesprochen wurde. Es war nicht nur auf öffentlichen Plätzen und in Wäldern verboten, sondern auch Zuhause im eigenen Garten. Aber es war so extrem trocken und nicht weit weg gab es einen schrecklichen Brand den die Feuerwehr nicht unter Kontrolle brachte. Durch den ausbleibenden Regen kam es Norwegen weit zu Bränden. Fast in jeder Fylke (sowas wie Bundesland) war das Grillen verboten und auch das Bewässern des Rasen mit dem Gartenschlauch wurde verboten. Einen Sommer den wir im regenreichen Westen Norwegens nicht so schnell vergessen werden.

Ende August bekamen wir Besuch von einer guten Freundin von Marco. Madeleine hat zusammen mit Marco den Meister gemacht. Wir haben uns sehr über ihren Besuch gefreut. Sie war ein unglaublich angenehmer Gast! Wir haben viele tolle neue Orte erkundet.
Wir waren auf der Insel Karmøy. Die Insel liegt nördlich von Stavanger auf dem Weg nach Bergen. Dort haben wir einen wundervollen Strand entdeckt, an den ich unbedingt noch einmal möchte. Madeleine und ich hatten auch eine abenteuerliche Wanderung auf den Selvikstakken. Erst bin ich falsch abgebogen und wir mussten wieder ein Stück zurück und dann wurde uns der Weg von einem Fluss versperrt. Durch den vielen Regen in letzter Zeit und der zuvor langen Trockenheit war aus diesem kleinen Wasserlauf, den man normalerweise locker überqueren kann, eine ziemlich nasse Angelegenheit geworden. Ich hatte mich dafür entschieden meine Schuhe auszuziehen und durchzuwaten. So konnten wir dann doch die schöne Aussicht vom Gipfel genießen!
Besonders toll war das verlängerte Wochenende, das wir geplant hatten. Marco, Madeleine und ich haben den Süden Norwegens erkundet. Denn leider war das Wetter nicht mehr ganz so gut und Madeleines eigentliches Ziel war so nicht möglich. Da im Süden das Wetter etwas besser sein sollte, haben wir uns dort eine kleine Route zurecht gelegt.

Wir haben viel gesehen. Entlang an der norwegischen Küsten, zur wunderschönen Insel Hidra, zum südlichsten Leuchtturm Norwegens – in Lindesnes, nach Grimstad und Arendal, zur Stabkirche in Heddal und durchs Gebirge zurück. Eine tolle Tour!
Wir fuhren am Freitag los und das Wetter wurde zwar besser, aber es war noch ausbaufähig (wir waren ganz schön verwöhnt von dem tollen Sommer den wir hatten). Gestartet haben wir unseren Ausflug in der Nähe von Egersund mit einer Wanderung zum Trollpiken – der Trollpenis. Ja ihr habt richtig gelesen. Das gute Stück sorgte vor geraumer Zeit für große Schlagzeilen. Denn irgendjemand hat den Trollpiken in einer Nacht und Nebelaktion einfach abgesägt. Was nicht so einfach gewesen sein dürfte, denn er ist ganz schön gewaltig. Das lustigste an der Geschichte ist eigentlich, wie ich finde, dass die Wiederaufrichtung live im Internet übertragen wurde. Die Norweger haben wirklich einen guten Sinn für Humor. Nun kann man also diesen Penis wieder in seiner vollen Größe bestaunen. *grins*
Ich fand die Rückseite aber viel schöner, denn dort war ein Elefant zu sehen.
Nach der Wanderung sind wir weiter Richtung Süden gefahren und mit jedem Kilometer wurde das Wetter besser. Wir machten einen Abstecher auf die wundervolle Insel Hidra. Es war so idyllisch. Niedlich ist ein sehr treffendes Wort für diese Insel. Dort fanden wir einen hervorragenden Platz zum Wildcampen.
Am nächsten Tag ging es mit der Fähre wieder zurück aufs Festland. Unser Ziel für diesen Tag war unteranderem der Leuchtturm in Lindesnes. Es war zwar sehr windig, aber die Sonne strahlte. Ein wunderschöner Tag. Vom Leuchtturm hat man eine tolle Sicht über die Weiten des Meeres am südlichsten Zipfel Norwegens.
Anschließend haben wir uns ein paar der schnuckeligen Städtchen im Süden angesehen. Grimstad und Arendal sind wunderschöne Städte mit vielen weißen Häuschen direkt am Wasser. Übernachtet haben wir diesmal auf einem Campingplatz in Mandal. Am nächsten Tag sind wir dann ins Landesinnere gefahren und leider wurde auch das Wetter wieder ein bisschen schlechter, aber noch regnete es nicht. Die Stabkirche in Heddal ist wirklich imponierend. Sie ist riesig.
Genächtigt hatten wir auch diesmal wieder auf einem Campingplatz nicht weit von der Stabkirche entfernt.
Am nächsten Tag wurden wir vom Regen geweckt und haben eilig die Zelte abgebaut. Trotz Regen war der Rückweg wirklich schön (wir saßen ja im warmen Auto), denn die Landschaft hier in Norwegen ist einfach was Besonderes. So Abwechslungsreich.
Es war ein wundervoller Ausflug und wir konnten noch mehr von dem atemberaubendem Norwegen entdecken! Liebe Madeleine, schön dass du mit dabei warst!

Nachdem Madeleine wieder abgereist war, waren es nur noch 3 Arbeitstage bevor schon meine Familie zu Besuch kommen würde. Es waren meine 3 letzten Tage bei der Alltagsreha. Ich habe wirklich sehr gerne dort gearbeitet und es machte unglaublich viel Spaß. Es ist sehr motivierend, die Menschen sind so dankbar. Am Freitag wurde ich dann liebevoll verabschiedet und ich hoffe es ist kein Abschied für immer. Ich hatte wirklich sehr nette Kollegen! Gleichzeitig war es aber auch ein Tag der Begrüßung, denn meine Familie kam an diesem Tag an.

Wir hatten eine wirklich fantastische Zeit zusammen mit meiner Familie!!! Ganz viel schönes Wetter! Endlich mal, bis jetzt hatte meine Familie ja immer Pech, wenn sie uns besucht hatten, aber dieses Mal zeigte sich Norwegen von seiner besten Seite. Wir waren mehrmals am Strand und genossen die Sonne, den Strand und das Meer. Tina hatte ihren Spaß im Wasser und baute auch fleißig verschiedenes. Wir hatten Zeit für kleine Spaziergänge und Ausflüge in der Nähe. Wir genossen die Zeit gemeinsam zu Kochen und zu Essen und so verging die Zeit wie im Flug!! Diese Momente muss man sich ganz tief ins Gedächtnis brennen, damit man sie nie vergisst. So kam der Abschied, wie immer, viel zu schnell.

Der ein oder andere von euch wird jetzt vielleicht denken, dass wir doch einfach wieder zurück nach Deutschland könnten und dann könnten wir so viel Zeit wie wir wollten mit unseren Freunden und Familien verbringen. Das ist schon richtig. Diese Option haben wir. Und obwohl ich meine Familie über alles liebe und sie auch sehr häufig vermisse, könnte ich mir das Leben in Deutschland zurzeit trotzdem nicht wieder vorstellen. Ich bin hier in Norwegen sehr glücklich und mir gefällt mein Leben sehr gut so wie es gerade ist, auch wenn das bedeutet, dass ich meine Familie nicht so oft sehe. Aber ich genieße die gemeinsame Zeit auch viel mehr als zuvor. Das ist irgendwie ein schönes Gefühl!