Heute möchte ich euch von einem herrlichen Tag erzählen.
In der Früh hab ich mein Fahrrad geschnappt und bin zu Tzveta gefahren. Hab aber vorsichtshalber mal eine Rucksack mit Wasserflaschen und Proviant eingepackt. Denn ich wollte heute ja unbedingt an den Fjord fahren, um den Blick auf die Schnee bedeckten Berge zu genießen. Und ich wollte Tzveta fragen ob sie mit möchte und wenn nicht, muss ich nicht erst den Umweg über zuhause machen.
Meine Wetterapp hatte ja schon vor 2 Tagen gesagt, heute soll es richtig toll werden. Und es war gigantisch. Es war zwar kalt, aber die Luft war schön klar, die Sonne hat gescheint, es war keine Wolke am Himmel – es war einfach so herrlich.
Als ich bei Tzveta angekommen war, stand sie schon draußen beim Rauchen. Nach dem ich das Fahrrad verräumt hatte, sind wir rein.
Sie hatte für das Frühstück heute was ganz besonderes vorbereitet. Eine bulgarische Spezialität – Mekitza. Es ist irgendwie so ein Zwischending aus Waffelteig und Pizzateig. Keine Ahnung ich kann’s nicht beschreiben. Man konnte es auf jeden Fall süß oder deftig essen und es war mega lecker!! Dafür musste sie auch mit Sicherheit eine Weile in der Küche stehen.
Während des Frühstücks hab ich sie dann gefragt, ob sie denn mit möchte zu meiner geplanten Radtour. Sie meinte nur sehr gerne, aber sie sei schon eine Weile nicht mehr Rad gefahren und deshalb nicht die Schnellste. Aber das ist für mich kein Problem, denn ich bin auch kein Radrennfahrer.
Nach dem wir ausgiebig gefrühstückt hatten und uns fleißig auf Norwegisch unterhalten hatten, haben wir uns warm eingepackt und unsere Rucksäcke gepackt. Tzveta hat sich 5 Mal umgezogen, bis sie dann endlich zufrieden war – hihihi.
Nachdem Tzveta dann ihr Fahrrad eingestellt hatte, war nämlich eigentlich das ihrer Tochter, sind wir los gefahren.
Ich hatte mir zu Hause die Route einmal angesehen und hab für den Notfall ja mein Handy dabei. Aber das klappt normalerweise ganz gut, wenn ich mir sowas vorher schon mal anschau.
Ja, Tzveta ist wirklich keine Radrennfahrerin, sie ist echt nicht die Schnellste. Vorteil war: So war es in keinster Weise anstrengend. Wir haben uns wie immer gut unterhalten und haben die wunderschöne Sicht genossen. Irgendwann hat dann ihr Mann angerufen, da der gerade Lunchpause hatte. Der hat natürlich gefragt was wir machen und wo wir sind. Und konnte es dann gar nicht glauben, dass Tzveta mit dem Fahrrad wirklich so weit gefahren ist. *grins*
Wir hatten auch einen tollen Wegbegleiter, allerdings nur für ein paar Meter. Denn da war so ein mega süßer Husky, der war natürlich nicht an der Leine, und der wollte mit uns mit kommen. Der war einfach sooooo süß – ich hätt ihn am liebsten mitgenommen!!!! Aber leider hat er dann doch irgendwann auf sein Herrchen gehört und ist wieder weg gerannt.
Dann waren wir fast beim Vaulen-Strand und ich hab mir gedacht, das wär doch ein schönes Zwischenziel. Als ich dann aber auf die Uhr geschaut hab und festgestellt hab, dass wir mehr als doppelt so lang gebraucht haben, wie eingeplant für die Strecke (ja wir sind wie gesagt ja nicht wirklich schnell gefahren), war mir klar, dass der Vaulen-Strand für heute unser Endziel sein wird. Denn Tzveta musste rechtzeitig zu Hause sein, bevor ihre Tochter von der Schule heim kommt. Und ich kann ja schlecht sagen, ich fahr dann mal alleine weiter und lass die arme alleine heim fahren. Das wär schon gemein. Deshalb haben wir einfach den wunderschönen Ausblick am Strand genossen und sind von da wieder zurück nach Hause gefahren.
Wobei wir auch große Teile gelaufen sind, da es Berg auf ging. Naja, wir sind ja trotzdem zu Hause angekommen. Und es war wirklich ein wunderschöner Ausflug. Und wir haben beschlossen, dass wir uns mal wieder ein schönes Ziel aussuchen und mit den Rädern dahin fahren.
Als wir bei ihr angekommen sind, bin ich nochmal kurz mit rein. Sie hat nämlich gemeint sie will mir noch was geben. Sie hatte gestern gebacken. Wir haben einen mega leckeren Schokokuchen bekommen, selbstgemachte Raffaelos und Pølser in Brotteig (das Essen die Norweger hier sehr gerne und vor allem die Kinder). Nur gut, dass ich den Rucksack dabei hatte, denn sonst hätte ich das gar nicht alles mit heim bekommen. Dann hab ich noch eine schöne selbstgebastelte Weihnachtskarte bekommen und ein kleines Päckchen, dass ich dann zu Hause auf machen sollte. Ich war ja schon ganz neugierig.
Ich hatte Tzveta noch versprochen, dass ich ihr per E-Mail die Bilder die ich heute gemacht habe zuschicke und meine Schätzung von ca. 14km Tour korrigieren würde und ihr eine Karte schicken wo wir gefahren sind.
Zu Hause angekommen hab ich natürlich erst mal das Päckchen ausgepackt. Und heraus kam eine wunderschöne kleine Box. Und ich weiß, dass Tzveta die selber bemalt und dekoriert hat, denn davon hat sie mir schon mal erzählt. Die hat sie wirklich toll gemacht und besonders der Vogel auf der Box gefallt mir gut!
Lustiger weiße hat zu Hause ein Vogel auf dem Balkongeländer „auf mich gewartet“. Aber ich konnte ganz nah hin und der saß da bestimmt 3 Minuten. Das war schon toll!
Es war eine wirklich tolle Radtour und es war schön, dass Tzveta mitgekommen ist, es wäre alleine mit Sicherheit nicht so lustig geworden. Und die Berge laufen ja nicht davon. Irgendwann muss ich die Tour dann einfach wiederholen. Das Wetter war einfach perfekt!! Ein wirklich schöner Tag!!